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9. Oktober 2014

Eigenverbrauch und Autarkie, Versuch einer Begriffsklärung...

Eigenverbrauch oder Autarkie?

Hin und wieder wird von Eigenverbrauch gesprochen, aber Autarkie gemeint. Die Bedeutung der beiden Begriffe unterscheidet sich jedoch deutlich: 
Während es beim Eigenverbrauch um den Anteil des erzeugten Stroms geht, der selbst verbraucht wird, geht es bei der Autarkie um die umgekehrte Betrachtungsweise: Wie viel des eigenen Verbrauchs kann selbst erzeugt werden?
Der Autarkiegrad ist für Stromkunden oft das näherliegende Kriterium, da er den vermiedenen Strombezug aus dem Netz meint und somit genau den Anteil darstellt, um den sich die Stromrechnung verringert. Die Betrachtung der erzielbaren Autarkie ist besonders dort wichtig, wo keine Anbindung an das Stromnetz existiert.
Kurz gesagt:
100% Autarkie bedeutet, dass kein Strom mehr aus dem Netz bezogen werden muss, um den eigenen Verbrauch zu decken.
100% Eigenverbrauch bedeutet, dass kein selbst erzeugter Strom mehr eingespeist wird, weil der vollständig durch die Verbraucher im eigenen Haus genutzt werden kann.
Ein Beispiel:
Im Winter, wenn eine Photovoltaik-Anlage typischerweise geringere Erträge bringt, kann ein hoher Eigenverbrauch erreicht werden, da ein großer Teil des (vergleichsweise wenigen) selbst erzeugten Stroms auch im Haushalt des Anlagenbetreibers verbraucht werden kann. Dem hohen Eigenverbrauchsanteil steht eine geringe Autarkie gegenüber, weil die Anlage nur einen geringen Anteil des benötigten Stroms erzeugt und somit viel zusätzlicher Strom aus dem Netz bezogen werden muss.
Im Sommer hingegen stellt die Photovoltaik-Anlage erheblich mehr Energie bereit, sodass der Solarstrom nur zu einem geringen Anteil selbst verbraucht werden kann – hier ist der Eigenverbrauchsanteil geringer, während die Autarkie steigt, denn die Solaranlage liefert dann einen erheblich größeren Anteil des im Haushalt benötigten Stroms.
Quelle: SMA - Wie funktioniert Eigenverbrauch von Solarstrom
Weitere Quellen: Top50-Solar Experts, Solarinitiative MünchenSolarpraxis (Folie 7)

Hier betrachten wir ausschließlich den zeitgleichen Autarkiegrad, also den Anteil des verbrauchten Stroms, der zeitgleich aus PV-Strom gedeckt wird.

In absoluten Zahlen stellt sich es erst einmal für einen relativ schlechten, Tag so dar:


Immerhin haben wir noch einen leichten Überschuss erwirtschaftet...



Aus den absoluten Zahlen ergeben sich dann die genannten Kennzahlen.

Autarkiegrad (zeitgleich, Self-sufficiency)
selbst verbrauchter PV-Strom (3,623 kWh)
———————————————————————————————————————— = 34,7%
    Gesamtverbrauch (10,452 kWh)
Dies bedeutet, dass wir an dem Tag gute 35% unseres Gesamtverbrauchs durch eigenen PV-Strom decken konnten.
Eigenverbrauchsrate (Internal consumption rate)
selbst verbrauchter PV-Strom (3,623 kWh)
———————————————————————————————————————— = 25,3%
    erzeugter PV-Strom (14,302 kWh)
Dies bedeutet, dass wir an dem Tag gute 25% unseres erzeugten PV-Stromes selbst verbrauchen konnten.
Die Werte verändern sich natürlich im Laufe des Tages.

Der Autarkiegrad geht nach Sonnenuntergang zwangsläufig nach unten, sofern der Enegieverbrauch nicht z.B. durch einen Speicher ausgeglichen werden kann.

Zum Vergleich hier noch 2 Beispiele für einen fast perfekten und einen besonders "schlechten" Wintertag.

Supertag




Wintertag




Die Eigenverbrauchsrate ist dabei natürlich 100%.